Das Hamburger Quintett Johnny Liebling hatte mit seinem Debüt "Goldene Zeiten" - einem wunderbaren Ball Pompös für Erwachsene - die Messlatte hoch gelegt. Jetzt sind die Männer ganz woanders zum Springen angetreten, um sich nicht wiederholen zu müssen. Dunkel und bedrohlich sind manche der Mörderballaden auf "Nur nicht nach Haus" geworden, mit viel zu viel Humor, um endzeitlich zu werden.
Rau, direkt und fast wie live eingespielt klingt das Werk, und das ist auch kein Wunder: "Wir haben", sagt Sänger Chris Kiel, "dem Ideal alter Jazz-Produktionen nachgeeifert. Die haben damals oft nur zwei Tage für ein Album gebraucht, bei uns waren es sieben." Kiels Sangeskollege Ralph Beulshausen unterbricht, ".so wie Gott die Welt erschuf." Und wie ein himmlisches Geschenk kommt einem diese Sammlung dreizehn toller Tracks auch vor. Zumal sie in keine Schublade passen. Zum Glück.
13 Tracks.