Der unermüdlich überraschende Klarinettist hat für das aktuelle Projekt junge, vor Energie sprühende Musiker der französischen Szene um sich geschart. Sein Konzept zur "Vergangenheit der Sprachen" lässt viel Raum für die individuellen Dialekte der einzelnen Musiker: So stehen rockige Gitarrenriffs neben bopigen Bläserlinien, freie Improvisationen neben dunkel grundierten Ambient-Zonen. Wie bei Sclavis nicht anders zu erwarten, stehen die einzelnen Elemente aber nicht als blosse Zitatfetzen nebeneinander, sondern fügen sich zu einem Gedanken erhellenden Ganzen. Vorbei die Zeiten einer einzigen, allgemein verbindlichen Norm, im Zentrum stehen heute unzählige individuelle Varianten, deren scheinbare Unübersichtlichkeit im musikalischen Zusammenspiel zu einem artenreichen Biotop führt. (Phonag)
Louis Sclavis (cl, bcl, ss), Marc Baron (as), Paul Brousseau (keyb, sampling, electr/g), Maxime Delpierre (g), Francois Merville (dr).
14 Tracks.