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Kühn, Joachim - Europeana Jazzphony No. 1

Europa besitzt einen reichen Schatz an Volksliedern. Viel zu oft ziehen clevere Produzenten die traditionellen Weisen in den Sumpf volkstümlicher Hitparaden und zerstören, was schön und erhaltenswert wäre. Mit "Europeana" stellt sich Michael Gibbs diesem Trend zur Verflachung entgegen. Seine Bearbeitungen betten die seit Generationen überlieferten Lieder in raffinierte Orchester-Arrangements, bei denen sich Wohlklang und freie Improvisation, Easy Listening und Jazz schlüssig ergänzen: eine "Jazzphony", wie Gibbs sein Werk nennt. Joachim Kühn, Piano, Richard Galliano, Akkordeon, und Mitglieder der NRD-Bigband verwandeln das französische "Dis Moi Donc Bergere" ("The Shepherd Of Breton") in einen wilden Parforceritt mit ungestüm pulsierender Rhythmusgruppe. Christof Lauers magisches Sopransaxophon verleiht dem finnischen "Kylä Voutti Utta Kutta" ("The Groom's Sister") trotz der etwas zu üppigen Orchesterklänge eine märchenhafte Atmosphäre. Der Flügelhornist Markus Stockhausen bewahrt auch in einer Jazz-Improvisation den sakralen Charakter des norwegischen Psalms "Stevtone". Lauer und der Posaunist Albert Mangelsdorff nahmen sich "Es sungen drei Engel" vor, Klaus Doldinger phantasierte über das irische "She Moved Through The Fair". Es verblüfft eigentlich nur eines: warum kein einziges Motiv aus Osteuropa den Weg in die Gemeinschaft der Europeana-Lieder gefunden hat. ** Klang.: 08-09 (© Stereoplay)
13 Tracks.
Price: 19,90 EUR