Eugenie Russo (Klavier) und Yuval Waldman (Violine) spielen die Ungarischen Tänze von Johannes Brahms, arrangiert von Joseph Joachim.
Über die Tänze:
Der prägende Einfluß der ungarischen und pseudo-zigeunerhaften Volksmusik ist unüberhörbar in Brahms orchestralen und kammermusikalischen Werken, z. B. im letzten Satz vom Violinkonzert, Op. 77 bemerkbar. Manchmal hat Brahms sogar diesen Einfluß kenntlich gemacht, wie man im Finale des Klavier-Quartetts, Op. 25 in g-Moll, auch “alla zingarese“ genannt, sieht. Es war eine der vielen musikalischen Vorlieben, die Brahms mit Joachim teilte. Letzterer nannte sogar sein Violin-Konzert “im ungarischen Stil“.
Die zwei Hefte unter dem programmatischen Titel “Ungarische Tänze“ wurden für Klavier vierhändig zwischen 1852-69 geschrieben, und wurden sukzessiv vom Verleger Simrock 1869 bzw. 1880 in Druck veröffentlicht. Joachim hat fast gleichzeitig Arrangements von den Tänzen für Klavier und Geige verfasst: der erste Band erschien 1871, das zweite Buch zeitgleich mit Brahms’ letzter Fassung von 1880.
Die sogenannten “Ungarischen Tänze“ schlugen sofort ein und sie waren dermaßen beliebt, dass sie zusätzlich halfen, die ohnehin ungeheure Popularität der Brahms’schen Musik zu steigern. (Eugenie Russo)