Gerade in den letzten Jahren sind mehrere hervorragende CDs mit Lee Konitz auf den Markt gekommen. Doch die jetzt erschienene "Sound Of Surprise" ist nach langer Zeit die erste, auf der sich Konitz nicht nur als Saxofonist präsentiert, sondern auch als Komponist: Bis auf eine Ausnahme stammen alle Stücke aus seiner Feder. Und die reichen von Konitz-Klassikern wie "Subconscious-Lee" bis hin zu freien Kollektiv-Improvisationen wie "Singin'" (auf dem Konitz tatsächlich auch als Sänger zu hören ist). Unter der auch hier oft als kühl empfundenen komponierten Oberfläche glüht ein Feuer, das durch die sensible musikalische Abstraktionsfähigkeit von Konitz und seinen Musikern entfacht wird. Vor allem im Zusammenspiel mit dem Gitarristen John Abercrombie und dem Tenoristen Ted Brown entwickelt sich das für Konitz so typisch gewordene polyphon-lineare Geflecht der Stimmen, welches gleichsam die Quelle ist für den nicht versiegenden Spielfluss und Ideenreichtum von Konitz und Co. (© Jazzthing 04/2000 - Martin Laurentius) Mit Lee Konitz (alto sax, vocal), Ted Brown (tenor sax), John Abercrombie (guitar), Marc Johnson (bass), Joey Brown (drums). Aufgenommen: 21 – 22 April 1999 im Avatar Studio, New York. 12 Tracks.