Schon kurios: Da spielen drei elektrische Bluesmeister in Montreux, nämlich Bobby Parker, Buddy Guy und Clarence Gatemouth Brown, und immer im letzten Drittel ihres Auftritts stößt ein weltberühmter Gast hinzu: Carlos Santana. Und das alles an einem einzigen Juliabend 2004. Im Bluesidiom ist der mexikanischstämmige Woodstockveteran ja nicht so zu Hause wie auf dem sicheren Terrain des perkussiven Latinrock, und er versucht den fehlenden Stallgeruch mit viel Einsatz wettzumachen. Manchmal gerät er dabei etwas ins Fuchteln und Chargieren, und sein Stil setzt logischerweise stärker auf fitzelige Fingerfertigkeit als auf die langgezogenen Saitenbögen, für die er berühmt ist. Die Dreierbox bringt alle Konzerte ungekürzt in 5.1 und PCM-Stereo; bei einer Laufzeit von vier Stunden werden nur Korinthenkacker Extras vermissen. Nach dieser vollen Bluesdosis ist man eh erst mal reif für - sagen wir - eine Klaviermeditation von Satie. (mw, kulturnews.de)