Kulturnews:
Witzige Titel, übersetzt etwa: "Komm, stell dich nicht so an!" und "Nein, stell du dich nicht so an!" ... Das erste Album schwelgt in streichersattem Softpop, das zweite trabt abgespeckter, Country- und Rock-infizierter vorüber. Mittelschnell bis betulich sind sie beide. Das Hobby-Kollektiv Lambchop besteht aus vielen Beteiligten und hat doch nur ein Gesicht: das von Sänger und Autor Kurt Wagner. Nach seiner Curtis-Mayfield-Phase und dem brillanten Kaminfeuerfolk von "Is a Woman" konzentriert er sich nun auf edle Eleganz. Die Musik - vor allem auf "Aw c'mon" - streicht über uns hinweg wie Seidentücher, die ein sanfter Sommerwind von den Leinen blies. Nur wenig stört den steten Fluss dieser Alben, die mehr im Atmosphärischen wirken als durch die kompositorische Prägnanz einzelner Stücke. Vielleicht liegt es am Kreativkonzept: Ein Song pro Tag sollte entstehen, und das über Wochen. Man muss also schnell Entscheidungen treffen, nichts steht ab mit der Zeit, alles bleibt frisch und auf jeden Fall: kurz. Wohin so was führt, wissen wir jetzt: zu kuscheliger Homogenität. Störend allein das seltsame Rumgerocke auf "Nothing adventurous please". Klingt nach spätem Lou Reed, und das sehen wir nur einem ohne Groll nach: Lou Reed. (mw)
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