LeRoi Jones, in Amerika bekannter Schriftsteller, Essayist und prominente Persönlichkeit der »Black Power Bewegung«, geht es in seinem Buch nicht primär um musiktheoretische Aspekte. Vielmehr will er durch die Darstellung charakteristischer musikalischer Ausdrucksformen - speziell des Blues und des Jazz - den Weg des amerikanischen Negers vom Sklaven zum Bürger beschreiben. Denn - so Jones -: Wenn der Neger etwas vom Wesen amerikanischer Kultur verkörpert oder symbolisiert, dann muß dies auch in der für ihn charakteristischen Musik zum Ausdruck kommen.« Jones untersucht die Lebensbedingungen, unter den der Blues entstand, gesungen und gespielt wurde. Ihn interessiert das wahre Schicksal derer, die heute, lange nach ihrem Tod, als große Blues- Interpreten gefeiert und als Vertreter der amerikanischen Kultur gerühmt werden. Jones kennt die lebenden Jazz-Musiker und weiß aus eigener Erfahrung was es heißt, Neger in Amerika zu sein. Er deckt auf, mit welch geschickten Methoden der sich in Blues und Jazz artikulierende Protest der Schwarzen zur Konsumware umgeformt, wie jede Impulsivität und Intensität mit den gängigen Metaphern der Kulturindustrie verharmlost wird. Jones Buch ist durch seine programmatische Ehrlichkeit ein ebenso eindrucksvoller wie wichtiger Beitrag zur Diskussion der gesellschaftspolitischen und kulturellen Szene in den USA.