Der 1930 in Cannes geborene französische Jazzpianist, -komponist, -arrangeur und –leiter Claude Bolling, Freund und Schüler von Duke Ellington, der sich auch als bedeutender Filmkomponist hervorgetan hat, brauchte kein Mozartjahr, um sich mit dessen Musik zu beschäftigen. „Jazzgang Amadeus Mozart“ stammt bereits aus dem Jahr 1965 und hat in all den Jahren nichts an Charme und Witz verloren. Bolling interpretiert unter anderem „Eine Kleine Nachtmusik“ oder „Voi Che Sapete“ (aus „Die Hochzeit des Figaro“) auf seine ganz spezifisch originelle Art und Weise. Klassik- Puristen rümpfen beim Anhören der CD möglicherweise die Nase, so unbekümmert frisch und fröhlich wirkt die Musik. Bolling interpretiert nicht nur Mozart, Augen zwinkernd spielt er förmlich mit ihm. Nach dem Motto „You respect it, but I love it!“ lässt Bolling der Musizierfreude freien Lauf, so als ob er mit dem “Wolferl” jamen wollte. In diesem Sinne könnte das Album auch auf folgenden Titel umgeändert werden: „Would you like to play with Mozart?”