Auf kaum einen anderen lebenden österreichischen Künstler ist die bittere Feststellung, dass der Prophet im eigenen Land wenig bis nichts gilt, zutreffender als auf den steirischen, mittlerweile in Wien ansässigen Perkussionisten Nicos Jaritz. In den achtziger Jahren hat er mit der Crème der steirischen Jazzmusiker von Saxofonist Karl-Heinz Miklin bis Bassist Ewald Oberleitner und zahlreichen ausländischen Gästen superbe, afro-kubanische Alben für winzige Labels wie "Kovariks Discothek" eingespielt. Nicht bloß Fidel Castro, Direktor eines der letzten Museen des Kommunismus, erwies Jaritz Dank und Anerkennung. Internationale DJ-Stars wie United Future Organisation und verdiente Labels wie Mr. Bongo brachten Jaritz´ Kunst in fernen Landen ins Gespräch. So erschien Jaritz` kürbiskerngeölter Batucada "Otao e Eu" nicht bloß auf der heimischen Kompilationsreihe "The Big Lulu", sondern auf zahlreichen britischen Samplern. Jaritz Musik ist von derartiger Authentizität, dass sie auf Kuba wie in Großbritannien und Japan geschätzt und geliebt wird, was sich nicht zuletzt in den schwindelerregenden Preisen niederschlägt, die Jaritz´sche Alben wie "Macumba" und "Para los Companeros". Längst an der Zeit, dass Nikos Jaritz auch vom österreichischen Publikum ent- oder wiederentdeckt wird. Die nun edierte "Greatest-Hits-Kompilation" des versatilen Perkussionisten unterstützt den sensationellen Jazzfest-Wien-Live-Auftritt des eigenwilligen Künstlers, der im Grunde jederzeit zu wild rappelnden Taten bereit ist. © Samir H. Köck Mit Nikola Jaritz, Koce Andonov, KarlHeinz Miklin, Herwik Matschy, Niki Friesenbichler, Christian Muthspiel, André Jeanquartier, Herbert Pichler, Gerd Schuller, G. Blackfarmer, Tugrul Gülenc, Wolfgang Peisser, Berndt Luef, Thorsten Zimmermann, Peter Herbert, Ewald Oberleitner, Otto Irsic, Brüning von Alten. 19 Titel. Total time: 73:01.