Dies ist das Porträt eines österreichischen Komponisten, gezeichnet von dem Menschen, der ihm am nächsten stand: seiner Gattin, die ihm inzwischen in eine bessere Welt gefolgt ist. Erich Wolfgang Korngolds Schicksal in dieser Welt hat Höhen und Tiefen gekannt. Sohn eines bekannten Wiener Musikkritikers, komponierte er schon mit 10 Jahren in einer Weise, daß er nicht nur vor der Öffentlichkeit, sondern auch vor den größten Kapazitäten seiner Zeit - Strauss, Mahler, Bruno Walter - als Wunderkind galt. Eine sensationelle Karriere führte ihn rasch zum Welterfolg: seine Opern, vor allem "Die tote Stadt" und "Das Wunder der Heliane", gingen über zahlreiche Bühnen und trugen ihm den Beinamen eines deutschen Puccini ein. Seine Beherrschung des Metiers, sein Einsatz für die Operette, seine Zusammenarbeit mit Max Reinhardt eröffneten ihm dann eine zweite Karriere, die sich in Hollywood fortsetzte. Die Katastrophe unseres Jahrhunderts trieb Erich Wolfgang Korngold immer mehr in die Arme der Filmindustrie. Vielleicht war es das konsequente Schicksal eines geborenen Melodikers, eines Musikers zwischen den Zeiten und den Kontinenten. Um ihn zu verstehen, muß man es kennen.