Im Mai 1967 nahm Keith Jarrett sein Debüt unter eigenem Namen "Life Between The Exit Signs" auf – bis dahin war der 22-jährige erst mit Art Blakeys Jazz Messengers und im Charles Lloyd Quartet zu hören gewesen. Atlantic sicherte ihm vorsichtig zunächst die Veröffentlichung beim Sublabel Vortex zu, aber der Produzent George Avakian stellte ihm beste Bedingungen bereit. So konnte Jarrett sich seine Musiker frei aussuchen. Die Wahl fiel auf zwei ungewöhnliche Begleiter für sein Trio. Paul Motian war lange Jahre der Schlagzeuger im legendären Bill Evans Trio gewesen, während Charlie Haden als Country-Bassist ins Quartett des Free Jazz-Pioniers Ornette Coleman gewechselt war und als unvereinbar mit dem feinsinnigen Rhythmiker aus dem wohl distinguiertesten Trio des modernen Jazz galt.
Doch Keith Jarrett behielt Recht mit seiner Wahl – selten ergänzten sich drei Musiker so mühelos zu spannendem, lebendigen Jazz, der seine Referenzen in Swing, Experiment und zeitgenössischer populärer Musik offen miteinander kombiniert. Heute, über vierzig Jahre später, gelten vor allem die Solo-Improvisationen des "Köln Concert" etc. als paradigmatisch für Keith Jarrett als einen der bedeutenden Pianisten des Jazz. "Life Between The Exit Signs" richtet die Perspektive auch auf seine Arbeit im Trio, die von Anbeginn ebenfalls prägend zur musikalischen Persönlichkeit des Pianisten gehören.
Die Wiederveröffentlichung des Albums bei Rhino Records genügt in 24-Bit-Technologie remastered und mit hochwertiger Reproduktion des Original-Covers und -Labels inklusive zusätzlicher Informationen im Booklet aus der Feder von Bill Dobbins auch höchsten audiophilen Ansprüchen. Hier wird ein frühes Meisterwerk dem Hörer in angemessener Form empfohlen.
Tracklist:
1. Lisbon Stomp (6:06)
2. Love No. 1 (6:17)
3. Love No. 2 (4:32)
4. Everything I Love (4:33)
5. Margot (3:45)
6. Long Time Gone (But Not Withdrawn) (4:55)
7. Life Between The Exit Signs (6:53)
8. Church dreams (6:17)
Aufgenommen am 4. Mai 1967.
Released 2004.