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C.H. Beck BSIN03602939 2008, Deutsch, HC, 909 S., Format 21,7 x 13,2 cm Doderer, Heimito von - Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre (Roman) "Das Buch zeigt, was alles zum Dasein eines verhältnismäßig einfachen Menschen gehört. Und welcher langen Hebel, von Konstantinopel bis Wien, von Budapest bis Buenos Aires – das Leben bedarf und sich bedient und wievielerlei Kräfte es daran wendet, um auch nur einen einzigen Mann durch die Etappen seines Schicksals zu bewegen: welches so sehr zum Kreuzungspunkte vieler Schicksale wird, dass es mitunter fast nur als deren Verbindendes erscheint: an sich, beinahe möchte man’s schon glauben, so etwas wie ein Mach’sches, ‚unrettbares Ich’: Jedoch es findet hindurch, es gräbt sich seinen Weg: der bescheidentlich begann zu Trnowo in Bosnien und als k. u. k. Leutnant des Infanterie-Regiments Nummer 92. Mehr als das: es erkennt sich selbst. Der genius loci aber, gleichsam die lokale Gottheit einer Wiener Örtlichkeit, der ‚Strudlhofstiege’ zwischen Bolzmanngasse und Liechtensteinstraße, ist der eigentliche Hauptakteur in diesem Buche (...)"
Heimitio von Doderer über „Die Strudlhofstiege“ (Tangenten, Tagebuch eines Schriftstellers, 28.1.1948)
Heimito (Ritter) von Doderer, 5. 9. 1896 Hadersdorf bei Wien - 23. 12. 1966 Wien.
Der aus einer protestantischen Architekten- und Bauunternehmerfamilie stammende D. begann nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums 1914 in Wien mit dem Jurastudium, wurde jedoch 1915 zum Militär eingezogen und geriet 1916 als Kavallerist in russ. Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung (1920) studierte er in Wien Geschichte (Dr. phil. 1925). Danach lebte er als freier Schriftsteller und schrieb für das Feuilleton verschiedener Wiener Tageszeitungen. Am 1. April 1933 trat er in die nationalsozialistische Partei ein, die bald darauf in Österreich verboten wurde. 1936 siedelte er nach Dachau über. Er distanzierte sich bald wieder vom Nationalsozialismus und konvertierte 1940 zum Katholizismus. Im selben Jahr wurde er zur Luftwaffe eingezogen. 1946 kehrte er nach Wien zurück und besuchte von 1948 bis 1950 Kurse am Institut für österreichische Geschichtsforschung. Zahlreiche Ehrungen - u. a. Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur (1957) - bestätigten die Stellung, die er nun als Repräsentant der österreichischen Literatur der Nachkriegszeit erreicht hatte.
Price:
35,90 EUR
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