Preiser BSIN03233698

Martinelli / Alda /Ruffo /Bori / Pederzini / + - Torna a Surriento, Canzoni Vol. 2

Composer: Richard Barthélemy, Cesare Andrea Bixio, Ernesto di Capua, Salvatore Cardillo, Vincenzo Di Chiara, Vincenzo De Crescenzo, Ernesto De Curtis, Luigi Denza, Enzo Fusco, Gaetano Lama, E. A. Mario, Buzzi Pecchia, Alberto Pestalozza, Francesco Paolo Tosti, Vincenzo Valente

Torna a Surriento, Canzoni Vol. 2
Interpreten:
Frances Alda, Pasquale Amato, Mario Ancona, Giuseppe Anselmi, Lucrezia Bori, Enrico Caruso, Florencio Constantino, Dusolina Giannini, Beniamino Gigli, Mario Lanza, Giuseppe de Luca, Giuseppe Lugo, Giovanni Martinelli, John McCormack, Claudia Muzio, Tino Pattiera, Gianna Pederzini, Tito Schipa, Paolo Silveri, Giuseppe di Stefano, Riccardo Stracciari, Georges Thill, Giacomo Lauri Volpi, Renato Zanelli
Tracklisting:
1. Torna a Surriento (03:39)
2. Ammore è femmena (02:43)
3. La serenata (03:38)
4. Vorrei (03:59)
5. Mattinata (02:51)
6. Tarantella sincera (03:43)
7. Occhi di fata (03:20)
8. Venetian song (03:25)
9. Ciribiribin (03:25)
10. La Spagnola (02:38)
11. `A sirena (03:33)
12. Pesca d´ammore (03:33)
13. Dopo! (03:59)
14. Core n´grato (02:32)
15. Voi dormite, Signora! (02:48)
16. Vorrei morir (03:51)
17. Colombetta (02:10)
18. La mia canzone (02:34)
19. Tu ca nun chiagne (02:27)
20. Silenzio cantatore (03:23)
21. La mia canzone al vento (03:08)
22. Dicitencello vuje (03:27)
23. O sole mio (03:44)
24. Quanno a femmena vo` (02:18)
Recorded 1906-1958.
Released 2009.

Der Ursprung der neapolitanischen canzone hat volkstümliche Wurzeln. Text und Musik lassen sich von Alltags-Themen inspirieren (meist Liebeswerben, verschmähte Liebe, Trennung oder Heimweh). Diese Lieder tragen in sich das sonnige Klima, die malerische Landschaft und die Farben von Himmel und Meer und nicht zuletzt das italienische Temperament.
Einer der wichtigsten Faktoren für die Entstehung und Verbreitung der Lieder war die Festa di Piedigrotta. Die Kapelle in den Höhlen von Posillipo (später wurde die Kirche Madonna di Piedigrotta erbaut) war schon über viele Jahrhunderte ein Treffpunkt für Feierlichkeiten, die alljährlich in der Nacht vom 7. auf den 8. September zum Fest Mariä Geburt stattfanden. Die historische Tatsache, dass am 8. September 1528 die französische Flotte nach einem Angriff auf Neapel zur Kapitulation gezwungen wurde, ließ diesem Datum eine weitere Bedeutung zukommen. Die eigentliche Geburt der neapoletanischen canzone, so wie wir sie heute kennen, war Mitte des 19. Jahrhunderts. Seitdem wurden für die festa jedes Jahr neue Lieder komponiert und in einer Art Sängerwettstreit von berühmten Sängern (Fernando De Lucia, zum Beispiel, war als geborener Neapolitaner dort oft vertreten und ist Widmungsträger zahlreicher Lieder) aus der Taufe gehoben. Nur einige Preisträger seien hier genannt: 1835 Te voglio bene assaje, 1850 Santa Lucia, 1880 Funiculi funicula, 1885 Era de Maggio, 1886 Marechiare, 1893 O marenariello, 1898 O sole mio, 1899 Maria Mari, 1902 Torna a Surriento, 1911 Core 'ngrato, 1914 Guapparia, 1917 Reginella, 1922 Silenzio cantatore, 1930 Dicitencello vuje.
Die prämierten Lieder wurden unter anderem von Drehorgelspielern bei der Bevölkerung bekannt gemachtt. Von Pferden oder dem Spieler selbst wurden die Wagen durch die Stadt gezogen Die Leute scharten sich um die venditori di musica, lauschten der Musik und kauften die Noten-Blätter (copielle). Die Funktion der Drehorgeln übernahmen später mehr und mehr die cafe-chantants, Radio und Tonträger. Musikverlage, für die diese Lieder ein einträgliches Geschäft wurden, begannen bald ebenfalls Wettbewerbe in großem Rahmen in Theatern zu organisieren. Zahlreiche neapolitanische Dichter wie Salvatore di Giacomo, Roberto Bracco, Giovanni Capurro oder Libero Bovio, um nur einige der bekanntesten zu nennen, verschrieben sich dem neuen Genre und lieferten die Texte zu einigen der berühmtesten Lieder.
Zahlreiche Komponisten widmeten ihre Lieder berühmten Sängern, in der Hoffnung, dass diese sie bei Konzerten als Zugabe singen oder sie auf Tonträger aufnehmen würden. Einige Lieder Francesco P. Tostis und Luigi Denzas, die beide einen Großteil ihres Lebens als Gesangslehrer in London verbrachten, sind ebenfalls an diese Tradition angelehnt, die meisten aber fallen eher unter den Begriff Kunstlied und wurden damals als „melodie“ oder „arie da camera“ für europäische und englischsprachige Salons komponiert, Auch diese Lieder sind häufig Widmungen an berühmte Sänger oder an Damen der Gesellschaft. Opernkomponisten wie Ruggiero Leoncavallo („Mattinata“ hatte er eigens für das Grammophon komponiert) und Pietro Mascagni widmeten sich ebenfalls mit Erfolg der „leichten Muse“.
Diese canzoni sind schlichte Miniaturen, die erst durch eine gelungene Interpretation ein höheres Niveau erreichen. Unabhängig vom jeweiligen Zeitgeist und musikalischen Modeerscheinungen haben diese Melodien dank ihrer Frische und Spontaneität bis heute nichts von ihrem Charme und ihrer Strahlkraft verloren.
Price: 16,90 EUR